Ein dominantes Differenzierungsmerkmal bei Freizeitimmobilien ist, so Beyerle, die Preisbildung, denn die ist in der Freizeitwirtschaft weitestgehend abgekoppelt vom lokalen Immobilienmarkt. Gesteuert wird sie überregional vor allem vom Einzugsgebiet, in Abhängigkeit vom spezifischen Angebot und der Nachfrage. Im Gegensatz zur klassischen Büroimmobilie hängt die Rentabilität der Immobilie entscheidend vom Mieter sowie vom Betreiber- bzw. Managementkonzept ab. Die Zunahme der Produktdifferenzierungen - eine Eigenschaft, die zwar auch andere gewerblich genutzte Immobilien betrifft - fällt in der Freizeitwirtschaft sehr ausgeprägt aus.
Doch dieses Marktsegment birgt auch Risiken, die Beyerle zu drei Punkten zusammenfasst: Die Marktstrukturen sind erstens auf der Nachfragerseite durch Schnelllebigkeit und extreme Zyklenverläufe gekennzeichnet: was heute boomt, kann morgen schon "out" sein. Die Zeit für rentables Wirtschaften ist sehr kurz.
Zweitens weisen nur einzelne aufstrebende Segmente weisen eine expansive Entwicklung auf. Es gilt, diese Segmente zu identifizieren. Gleichzeitig kann die Expansionsphase aufgrund der schnelllebigen Trends rasch vorüber sein: exemplarisch zeigt die Sättigung auf dem Kinomarkt, wie schnell die Wachstumsgrenze erreicht werden kann, wenn die Angebotsseite reagiert ohne auf den entstehenden Wettbewerb zu achten.
Freizeitprojekte sind drittens keine Selbstläufer und müssen laufend verändert, verbessert und neu beworben werden. Hierdurch entsteht ein höherer laufender Finanz- und Personalaufwand als z.B. bei einer Büroimmobilie.
Freizeitimmobilien – spannend aber voller Risiko
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