TV1: Rinderhaltung auf extensiven Grünlandflächen
Hintergrund
Es gibt bisher wenige Ansätze zur Vermarktung von Biodiversität über Lebensmittel. Bestehende Zertifizierungssysteme und -label betrachten die Biodiversität an sich häufig nur sehr nebensächlich und nicht in ihrer Gesamtheit. Erzeuger:innengemeinschaften, die mit dem Ziel der Inwertsetzung bestimmter Produkte aus extensiverer Produktion aufgesetzt sind, wie z.B. Alb-Leisa, Kraichgaukorn, Weiderind, Heumilch, Lerchenbrot, etc. dienen letztendlich der Förderung der biologischen Vielfalt. Allerdings sind sie nicht allgemein und explizit der Förderung der biologischen Vielfalt gewidmet.
Ziele des Teilvorhabens
Ziel des Teilvorhabens ist die Entwicklung eines Biodiversitäts-Indikatorensystems für Grünland und Acker, das zuverlässig und transparent in den unterschiedlichsten Naturräumen und Nutzungsformen (Acker, Grünland, Streuobst, etc.) in ganz Baden-Württemberg angewendet werden kann. Dieses soll sowohl für konventionell als auch für ökologisch wirtschaftenden Betrieben nutzbar sein, um Landwirt:innen eine einfache Möglichkeit zu bieten, ihre Produktion selbstständig aus naturschutzfachlicher Sicht bewerten zu können. Das legt einen wichtigen Grundstein, um eine große Flächenwirkung in Bezug auf den Schutz und die Entwicklung von biodiversitär hochwertigen Lebensräumen zu generieren und zudem wirtschaftliches Handeln für die Betriebsleiter:innen ermöglichen.
Vorgehen im Teilvorhaben
Die Indikatoren sollen für Landwirt:innen eigenständig anwendbar und gleichzeitig für Konsument:innen nachvollziebar aufbereitet werden. Anhand von bestehenden Weideprojekten und Demonstrationsvorhaben in unterschiedlichen badenwürttembergischen Landschaften (Schwarzwald, Schwäbische Alb, Allgäu und Gäulandschaften) werden Basisdaten in Bezug auf die Biodiversität, die landwirtschaftliche Produktivität und den Klimaschutz erhoben. Das Konzept und die Ergebnisse werden mit den Projektpartner:innen und Stakeholder:innen in drei Workshops abgestimmt und validiert.