TV2: Biodiv-Mais als Futter- und Lebensmittel
Hintergrund
Mais ist eine sehr leistungsfähige Pflanze, die als Futtermittel sowohl als Körnermais als auch als Silomais eine sehr große Rolle in Deutschland spielt. Aufgrund des weiten Reihenabstands eignet sich der Mais gut für die Einsaat von biodiversitätsfördernden Pflanzen in den Reihenzwischenräumen. Der Gemengeanbau mit rankenden Bohnen erlaubt die Ergänzung einer Leguminose. An der HfWU bestehen langjährige Vorerfahrungen mit dem Anbau von Silomais im Gemenge mit Bohnen, seit einigen Jahren auch mit blühenden Untersaaten zur Biodiversitätssteigerung.
Zielsetzung
Ziel des Teilvorhabens ist es, biodiversitätsfördernde Anbauverfahren von Silo- und Körnermais sowie Mais für die menschliche Ernährung zu entwickeln und ihre Wirkung auf die Ertragsbildung des Maises, die Bodenbedeckung und auf Populationen blütenbesuchender Insekten zu untersuchen. Gleichzeitig sollen Kenndaten für die ökonomische Bewertung erfasst werden.
Vorgehen
Auf dem Lehr- und Versuchsbetrieb Tachenhausen der HfWU sowie auf Praxisbetrieben (Auswahl von Betrieben in Zusammenarbeit mit dem Landesbauernverband und dem Biodiversitätsnetzwerk des Landes Baden-Württemberg) werden im Rahmen von Feldversuchen und Praxistests Verfahren geprüft, die eine Integration von biodiversitätsfördernden Pflanzen in die Maisflächen ermöglichen. Hierbei wird zum einen der Anbau von Mais im Gemenge mit Leguminosen und biodiversitätssteigernden Pflanzen getestet und zum anderen der streifenweise Anbau von Biodiversitätspflanzen innerhalb von Maisfeldern.
Hierbei bestehen Fragen zu den geeigneten Blühpflanzen (Arten und Saatdichte), den Etablierungsformen (zeitgleich, zeitlich versetzt) sowie den erforderlichen Unkrautkontrollmaßnahmen (chemisch-mechanisch, Teilflächen), im Falle der Maissorten für die menschliche Ernährung auch Fragen zur Eignung für derartige Anbausysteme.
Rekurrenter Transfer findet über regelmäßigen Austausch mit den beteiligten Landwirt:innen statt sowie über Dialogformate mit Züchter:innen, Lebensmitteltechnolog:innen, Verbraucher:innen und Ökolog:innen.