TV6: Biodiversität auf die Teller bringen in der Außer-Haus-Verpflegung

Wissenschaftlich begleitete co-kreative Entwicklung, Validierung und praktische Umsetzung neuartiger Geschäftsmodelle, Marketing- und Kommunikationsstrategien im Bereich Gemeinschaftsverpflegung für Lebensmittel aus biodiversitäts- und klimafördernder Landwirtschaft unter Beteiligung aller wesentlichen Anspruchsgruppen entlang der Wertschöpfungskette

Hintergrund

Das Bewusstsein für die Notwendigkeit die Grenzen der globalen Ressourcen zu schützen ist seit den 1980 Jahren allgemein und für den Aspekt der Biodiversität im Besonderen gestiegen. Die Gemeinschaftsverpflegung ist ein großer möglicher Hebel nachhaltige Entwicklungen im Bereich der Ernährung zu fördern – oder zu hemmen. Daher liegt das Forschungsinteresse in der Untersuchung biodiversitätsfördernder Maßnahmen im Kontext der Außer-Haus-Verpflegung und der beteiligten Akteure der Wertschöpfungskette.

Ziele des Teilvorhabens

Das Teilvorhaben TV6 arbeitet an der Förderung von Biodiversität und regionalen Wertschöpfungsketten in der Gemeinschaftsverpflegung.

Ziel ist es in einem ko-kreativen Prozess innovative Geschäftsmodelle für die Gemeinschaftsverpflegung im Rahmen von vier Workshops zu entwickeln und umzusetzen. Dabei geht es um das Essen in Kitas, (Hoch-)Schulen und Betriebskantinen. Hier werden regionale Erzeuger:innen, Verarbeitung und Kantinen vernetzt und die Vermarktung von Lebensmitteln aus biodiversitätssteigernder, regionaler Landwirtschaft gefördert.

In diesem Rahmen werden von den verschiedenen Stakeholdern Schlüsselfaktoren und Barrieren für eine nachhaltige, regionale Gemeinschaftsverpflegung identifiziert auf der Basis einer Analyse von internationalen und nationalen Best-Practice Beispielen. Dabei geht es darum, innovative Lösungen zu entwickeln, um biodiversitätsfördernde Produkte (bspw. Hülsenfrüchte) auf die Teller von Kantinen und Großküchen über regionale Lieferwege zu bringen. Im Fokus steht dabei die Vielfalt von Hülsenfrüchten (u.a. schwarze Kichererbsen, …).

Dies wird sozialwissenschaftlich begleitet, in Form einer Analyse von Schlüsselfaktoren und Herausforderungen für eine  nachhaltige und gerechte Gestaltung der Außer-Haus-Verpflegung. Darüber hinaus erfolgen leitfadengestützte Expert*inneninterviews mit Akteuren der AHV unter Einbezug regionaler und internationaler Erfahrungen – konzeptionell  orientiert an den Nachhaltigkeitsdimensionen und dem Food Justice-Ansatz. Die Auswertung erfolgt qualitativ mit MaxQDA.

Workshops – Daten & Inhalte

Vier ko-kreative Workshops werden umgesetzt zur Entwicklung, Validierung und Umsetzung von Geschäftsmodellen, Marketing- und Kommunikationsstrategien. Dabei wird die Innovationsmethode Design-Thinking zur Konzeptentwicklung mit heterogenen Akteursgruppen verwendet.

  1. Juli 2024 – Identifikation und Priorisierung von Ansätzen innovativer Geschäftsmodelle für biodiversitätsfördernde Gerichte in der Gemeinschaftsverpflegung (Erster Workshop umgesetzt am 05.Juli 2024 mit Vertreter:innen großer Erzeugergemeinschaften und Großküchen.
  2. Dezember 2024 – Entwicklung und Priorisierung von Lösungsansätzen hinsichtlich Machbarkeit und Wirksamkeit sowie partizipativer Identifizierung von Schlüsselfaktoren nachhaltiger, regionaler Schulverpflegung
  3. Januar 2025 – Entwicklung von Organisationsmodellen mit in konkrete Maßnahmen und Folgeaufgaben, insb. Zielgruppen, Angebot, Ressourcen, Beteiligte, Koordinationsteam).
  4. März 2025 – Exemplarische Umsetzung bei den Partnern - In-Betriebsetzung des Organisationsmodells

Team

Dr. Birgit Hoinle (birgit.hoinle@uni-hohenheim.de)

Prof. Dr. Christian Arndt (HfWU Nürtingen)

M.A. Clara Bückart-Neufeld (HfWU Nürtingen/ Universität Hohenheim)

Lennart Stürmer (Universität Hohenheim)

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