Qualität der Lehre
Ausschreibung für innovative Lehrprojekte
Das Engagement vieler Lehrender für verbesserte Studienbedingungen zeigt, welch hoher Stellenwert guter Lehre an der HfWU zukommt. An Ideen und Innovationen für gute Lehre mangelt es nicht, aber für die nachhaltige Umsetzung und Prüfung bleiben im (Lehr-)Alltag wenig Ressourcen und Zeit. Die HfWU möchte Bestrebungen, die eigene Lehre zu verbessern, durch die Förderung innovativer Lehrprojekte unterstützen. Wir fördern Projekte, die bewährte Lehrinnovationen nachahmen, in neue Lehrgebiete implementieren und deren Wirksamkeit an der HfWU erforschen. Die Evaluation des Projektes erfolgt anhand der von Ihnen genannten Ziele und Veränderungsprozesse und bezieht die Sichtweise der Studierenden fortwährend mit ein. Verändern Sie das Gesicht der Lehre an der HfWU und bringen Sie Ihre Ideen ein. Für einen Zeitraum von zwei Semestern wird Ihnen eine Ermäßigung des Lehrdeputats von bis zu 3 SWS gewährt. Unterstützung durch Beratung und Mitarbeit können Sie vom Hochschuldidaktik-Team des Kompetenzzentrums Lehre erhalten.
Sie als Lehrende/r an der HfWU können sich mit Ihrem Lehrprojekt beim Rektorat bewerben. Um den Lehrprojekten die größtmögliche Unterstützung zuzusichern, besprechen Sie im Vorfeld mit Ihrem Studiendekan/ Ihrer Studiendekanin sowie Ihrer/m Dekan/in der Fakultät das Vorhaben und bescheinigen dies per Unterschrift. Die Bewilligung der Förderung ist abhängig von der Erfüllung der nachstehenden Kriterien.
Der formale Antrag muss per Hauspost beim Rektorat eingegangen sein. Bei Fragen oder Unklarheiten steht Ihnen das Kompetenzzentrum Lehre (Johannes Fuchs) gerne zu Seite.
Die Prüfung der eingereichten Lehrprojekte erfolgt durch das Kompetenzzentrum Lehre, das eine entsprechende Empfehlung abgibt. Die Entscheidung trifft der Prorektor / die Prorektorin für Studium und Lehre.
Die Auswahl erfolgt nach folgenden Kriterien:
- Motivation
Aus dem Antrag geht Ihre persönliche Motivation für das Lehrprojekt hervor. Sie stellen dar, wie das Projekt zu einer Verbesserung Ihrer Lehrveranstaltung beitragen kann. - Ziele
Das Projekt ist lernzielorientiert ausgerichtet und beschreibt konkret die angestrebte Veränderung in den Lernergebnissen der Studierenden. - Lehrtätigkeit als Forschungsgegenstand
Stellen Sie Ihr Projekt auf eine wissenschaftliche Basis oder übertragen Sie erfolgreiche Lehrprojekte auf Ihr Lehrgebiet. - Selbstbetroffenheit
Die Veränderungen, die durch das innovative Lehrprojekt angestoßen werden, stehen in direktem Bezug zu Ihrer eigenen Lehrveranstaltung (Beispiel: Das Angebot eines zusätzlichen Kolloquiums hat Konsequenzen für die eigene Lehrveranstaltung). - Nachhaltigkeit
Wir bevorzugen Projekte, die mit Hilfe eines finanziellen Anschubs und der beratenden Tätigkeit durch das Kompetenzzentrum Lehre zum Selbstläufer werden und nach maximal 2-semestriger Förderung ohne Unterstützung weiter bestehen können. Im besten Fall lässt sich Ihr Projekt in die bestehende Studien- und Prüfungsordnung einbinden und so verstetigen. - Übertragbarkeit
Die Übertragbarkeit des Projektes auf weitere Lehrgebiete und Studiengänge ist erwünscht. Auch einen Transfer innerhalb des Fachgebietes, hin zu einer Kollegin oder einem Kollegen, begrüßen wir. Hierfür sind möglichst konkrete Angaben zu machen. - Angemessenheit und realistische Zeitplanung
Wir prüfen die eingereichten Anträge im Hinblick auf Kohärenz und Zeitplanung. - Messung und Evaluation
Sie stellen dar, wie Sie die Erreichung Ihrer Kurs-Lernziele messen und dokumentieren und wie Sie die studentische Sicht bzgl. der Erreichung der Kurs-Lernziele erfassen und diesen zurückmelden
Lehre als Gegenstand der Forschung zu verstehen und praktikabel für interessierte Kolleg/innen zu präsentieren ist das Ziel der Dokumentation. Spätestens bis ein Semester nach Ablauf des Lehrprojektes fertigen Sie eine Dokumentation über Ihr Lehrprojekt an. Inhaltlich soll sich diese an den Fragen des Antragsformulars ausrichten. Diese Dokumentation wird abschließend in der Datenbank „Lehrforum“ der GHD der Hochschulöffentlichkeit in der Datenbank veröffentlicht.
Das Wissen und die Erfahrungen der Projektteilnehmer halten wir für eine wichtige Informations- und Inspirationsquelle, die wir nutzen möchten. Im Hinblick auf die abschließende Dokumentation der Ergebnisse bieten wir daher während der Projektphase die Gelegenheit für einen kollegialen Austausch an. Dazu nehmen Sie verbindlich an einem Netzwerktreffen pro Semester teil.
Gendergerechte Lehre
Gender bezieht sich auf die gesellschaftlichen Geschlechterrollen, also auf die Vorstellungen und Erwartungen wie Mann und Frau sind bzw. sein sollen und ist demnach nicht gleichzusetzen mit dem biologischen Geschlecht. Eine gendergerechte Lehre fördert alle Studierenden und wird deren individueller Lebenslage gerecht. Sie baut Diskriminierung durch die gleichmäßige Ansprache von Frauen und Männern ab und sollte deshalb bei der Planung und Durchführung der Lehre berücksichtigt werden. Forschungsergebnisse belegen dies: Alleine durch eine geschlechtergerechte Sprache werden vielfältigere Assoziationen bei Zuhörern und Zuhörerinnen auslöst, als durch die Verwendung des „generische Maskulinium“. Eine gendergerechte Lehre bezieht sich jedoch nicht ausschließlich auf den Sprachgebrauch, sondern sollte auch in den Inhalten, der Teilnehmendenorientierung, dem Verhalten während Lehrveranstaltungen, der methodischen Gestaltung und den verwendeten Materialien und Medien berücksichtigt werden.
- Themen, die sich besonders für die Gender-Perspektive eignen, werden aufgegriffen und mit den Teilnehmer/innen reflektiert.
- Im Unterricht verwendete Beispiele werden auf ihre Botschaft in Bezug auf Frauen und Männer hinterfragt.
- Es erfolgt eine Reflektion der eigenen Bedeutung von männlichen und weiblichen Studierenden.
- Unterschiedliche Lebensrealitäten und Ausgangsbedingungen der Studierenden werden berücksichtigt.
- Geschlechterbezogene und ethnisierende Zuschreibungen durch die Studierenden werden angemessen thematisiert.
- Weder Frauen noch Männer werden bevorzugt oder benachteiligt.
- Der oder die Lehrende ist sich seiner / ihrer Vorbildrolle als Mann oder Frau bewusst und versucht stereotypische Verhaltensmuster zu vermeiden.
- Geschlechtergerechte Sprache wird verwendet und thematisiert.
- Die Geschlechterverteilung von Männern und Frauen während Gruppenarbeiten ist ausgeglichen oder die geschlechtliche Identität und Rollenzuschreibungen werden gezielt thematisiert.
- Abwechselnde Methoden aktivieren Männer und Frauen.
Materialien und Medien
- Rollenklischees werden vermieden, indem Männer und Frauen in ausgewogener Weise und auch in untypischen Zusammenhängen dargestellt werden.
- Bilder und Darstellungen in Arbeitsmaterialien sprechen Männer und Frauen gleichermaßen an.
Kooperationen
- Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (DGHD
- Hochschuldidaktische Kooperation mit den Didaktikzentren der Hochschule Reutlingen und der Hochschule der Medien in Stuttgart
- Geschäftstelle für Hochschuldidaktik Baden-Württemberg (GHD)
- Gesellschaft für Information, Beratung und Therapie an Hochschulen (GIBeT)
- Mitglied im Deutschen Verband für Bildungs- und Berufsberatung (DVB)
- Mitglied im Nationalen Forum für Beratung (NfB)
- Gesellschaft für Schlüsselkompetenzen
- Mitglied im bundesweiten Netzwerk Tutorienarbeit
- Mitglied in der Gesellschaft für Schreibdidaktik und Schreibforschung
- Mitglied in der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM), insbesondere im Arbeitskreis HochschulMathematikDidaktik
- Mitarbeit im cosh-Arbeitskreis (Cooperation Schule Hochschule in Mathematik)
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