„Fundworte“ regen zum Nachdenken an

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Worte als gedankliche Stolpersteine: Das Projekt "Fundworte" ist noch bis Oktober an der Nürtinger Zeppelinstaffel zu sehen.

Die Macherinnen und Macher des Zeppelinstaffel-Projekts.

Kooperatives Kunstprojekt „Zeppelinstaffel“ startet in Nürtingen mit prämierter Arbeit

NÜRTINGEN (hfwu). Die „Zeppelinstaffel 2024“, ein Kunstprojekt im öffentlichen Raum, startete mit der prämierten Arbeit „Fundworte“. Das Projekt ist eine Kooperation der Studiengänge Künstlerische Therapien an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) mit dem Kulturamt der Stadt Nürtingen und der Freien Kunstakademie Nürtingen.

Die Zeppelinstaffel in Nürtingen, bislang wohl eher selten im Bewusstsein der Menschen, ist nun Schauplatz eines vom Kulturamt Nürtingen geförderten Pilotprojekt, in Zusammenarbeit mit der Stadt Nürtingen, dem Bachelorstudiengang Kunsttherapie (HfWU) und der Freien Kunstakademie Nürtingen. Das „Zeppelinstaffel-Projekt“ unter der künstlerischen Projektleitung von Michael Gompf realisiert künstlerische Intervention im öffentlichen Raum. In einem hochschulinternen Wettbewerb haben Studierende des vierten Semesters Kunsttherapie ihre Ideen für das erste Projekt einer Jury vorgestellt. Durchgesetzt hat sich „Fundworte“, eine Idee, die nun in die Realität umgesetzt wurde. Auch in den folgenden Jahren soll das Kunstprojekt weitergeführt werden, einen Etat hierfür stellt die Stadt Nürtingen zur Verfügung.

Die ersten „Fundworte“ schmücken bereits die Geländer der Zeppelinstaffel. Hierfür haben die Studierenden Verena Bouslair, Celina El Midani, Hanna Frank, Amelie Klaus, Selina Kühndelt, Tabea Kürschner, Daria Novender, Corinna Schäfer, Leah Stalford und Luca Zinnhardt im ersten Durchgang Passanten nach einem für sie ganz besonderen Wort befragt. So sind bereits rund 150 Wörter zusammengekommen. Kulturamtsleiterin Susanne Ackermann beschrieb die „Fundworte“ bei der Eröffnung am 9. Juli als ein so feinsinniges und leises Projekt, dass in Zeiten von lauten Parolen einfach guttut.

Projektleiter Michael Gompf führte aus, dass ein solch partizipatorisches Projekt in der Kunst nicht selbstverständlich ist. Die Intervention im öffentlichen Raum wird besonders gut umgesetzt, da die Arbeit speziell für diesen Ort entwickelt wurde und nicht in einem Atelier entstand und dann bestmöglich an einem ausgewählten Platz in Szene gesetzt wird. Die „Fundwörter“ fallen auf, ohne vorher darüber nachgedacht zu haben. Wurden sie erst einmal wahrgenommen, beginnt ein weiterer Teil des Prozesses, in dem der Betrachter sich auf eine Art Spiel einlässt, Worte in Zusammenhang bringt oder über die Bedeutung für den Urheber nachdenkt. Am Eröffnungstag sammelten die Studierenden weitere „Fundworte“, welche im Nachgang noch an den Geländern der Zeppelinstaffel ergänzt werden. Noch bis zum 3. Oktober haben Passanten die Möglichkeit das Projekt zu betrachten, über die Begriffe und ihre Hintergründe nachzudenken, Zusammenhänge herzustellen und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.