Tipps und Tricks
Umweltschutz und Nachhaltige Entwicklung gehen jede:n etwas an - heute und morgen. Meistens reichen schon kleine Veränderungen im Alltag, für einen nachhaltigeren Konsum. Finde hier spannende Tipps und Tricks für einen nachhaltigen (Hochschul-) Alltag!
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Essen und Trinken
Regionalität, Saisonalität, Eigenanbau - nachhaltige Ernährung liegt im (langfristigen) Trend.
Saisonalität & Regionalität
Wir sind es gewohnt zu jeder Zeit im Supermarkt Tomaten und Erdbeeren kaufen zu können. Auch viele andere frische Lebensmittel sind immer verfügbar. Das beständige Angebot fördert aber die Treibhausgasemissionen durch monatelange Lagerungen, Heizkosten für Treibhäuser und den Transport um die ganze Welt enorm. Das Beispiel Tomaten zeigt, bei konventionell angebauten Tomaten aus dem Gewächshaus entsteht 250 Mal mehr Kohlenstoffdioxid (9.300 Gramm CO2 pro 1kg Tomate) als bei regionalen und saisonalen Bio-Tomaten (35g CO2/kg) (Justus-Liebig-Universität, 2015).
♣ Unser Tipp ♣
Von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gibt es eine Saisonkalender-App für regionale und importierte Obst- und Gemüsesorten.
Lebensmittelverschwendung
Im Jahr werden pro Kopf circa 75 Kilogramm Lebensmittel im Privathaushalt entsorgt. Dabei können davon knapp die Hälfte vermieden werden. Allgemein entstehen im Privathaushalt 52 Prozent aller weggeworfenen Lebensmittel (Thünen-Institut (Hrsg.) 2019).
♣ Unser Tipp ♣
Vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gibt es eine Koch-App mit mehr als 700 Rezepten für übrig gebliebene Lebensmittel.
Pflanzen-basierte Ernährung
Immer mehr Menschen verzichten auf tierische Lebensmittel. Schätzungen zufolge liegt der Anteil der Vegetarier*innen in Deutschland bei 10% und der Anteil der Veganer*innen bei 2%. Es gibt zahlreiche Gründe für eine pflanzenbasierte Ernährung. Neben reiner Neugier, sind vor allem ethische und ökologische Aspekte die Hauptgründe, die dazu führen, sich für eine pflanzenbasierte Ernährung zu entscheiden. Während eine pflanzenbasierte Ernährung das Tierleid verringert, sind auch beispielsweise alle Pflanzenmilchsorten in Hinblick auf den Wasserverbrauch, die Landnutzung und die Treibhausgasemissionen umweltfreundlicher als Kuhmilch. Doch auch Lebensmittelunverträglichkeiten und andere gesundheitliche Gründe zählen dazu.
Fleisch aus Insekten und Laborfleisch
Fleisch aus Insekten und das sogenannte Clean-Meat aus dem Labor sollen klimafreundlicher als herkömmliches Fleisch aus Nutztieren sein und ein Weg aus der Massentierhaltung bieten.
Für den menschlichen Verzehr sind viele Insektenarten ernährungsphysiologisch gut geeignet. Da sie effizienter gehalten werden können, als viele andere zum Verzehr bestimmte Nutztiere, stellen sie eine nachhaltige Fleischalternative dar. Bereits heute gibt es verschiedene Fleischersatzprodukte aus Insekten.
Laborfleisch ist dagegen bisher noch nicht auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit von Invitro-Fleisch sind schwer abzuschätzen, da die Forschung noch am Anfang steht.
Mobilität
Mit mehr als 54% sind Pkw und Krafträder am Energieverbrauch im Verkehr verantwortlich. Etwa ein Viertel verursacht der Flugverkehr. Allerdings werden durch den Verkehr nicht nur Treibhausgasemissionen verbraucht, sondern auch Lärm und der Ausstoß von Kunststoffpartikel verursacht sowie Flächen in Anspruch (Flächenversiegelung) genommen (UBA, BMVI (Hrsg.) 2020). Eine super Alternative: Das neue Deutschlandticket ab Mai 2023 bzw. das JugendticketBW. Achtet hierbei auf Zuschüsse aus eurer Stadt oder Verkehrsverbund!
Mit einem Home Office-Tag in der Woche bei nur 25% der Arbeitnehmer in Deutschland, könnten pro Jahr 10,9 Milliarden Personenkilometer und somit 1,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden (Büttner, Breitkreuz; Greenpeace (Hrsg.) 2020).
Digitalisierung
Mit der Digitalisierung sind viele Chancen, aber auch Risiken verbunden. Zum Beispiel konnten wir in der Corona-Zeit dank Plattformen in Kontakt stehen und Vorlesungen weiterhin "besuchen". Infos über die Umweltauswirkungen durch die Nutzung von Internet und Smartphones und Tipps, wie du damit umgehen kannst, findest Du hier.
Internet-Nutzung
Durch die Nutzung des Internets verbrauchen wir Rechenleistung und Datenvolumen. 80% des Datenvolumens verschleißt das Video-Streaming (UBA, 2019). Jährlich werden bereits 33 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid durch das Internet und internetfähige Geräte in Deutschland verursacht. Tendenz steigend (Klumpp, 2018). Stichwort Suffizienz: Streaming ist nur dann nachhaltig, wenn sich der Konsum im Rahmen hält. Denn die vielen Flatrate-Angebote, erhöhen die Nutzungsrate und dadurch den CO2-Ausstoß.
♣ Unsere Tipps ♣
- CO2-Emissionen und Strom einsparen durch Herunterladen von Playlists, Serien oder Filmen, die mehrmals genutzt werden.
- Adblocker aktivieren und somit stromfressende Werbungen vermeiden.
- Das E-Mail-Postfach regelmäßig von Altlasten und Newslettern befreien und Rechenleistung einsparen.
- Suchanfragen gering halten und grüne Suchmaschinen verwenden.
Browser statt Google-Suche nutzen
Anfragen über Google zur Hochschule haben im Jahr 2023 zu fast 600.000 Klicks auf www.hfwu.de geführt. Ein Mehr an CO2-Emissionen, das leicht vermieden werden könnte.
Darauf weist HfWU-Professor Dr. Michael Roth hin. Ein Großteil der 600.000 Zugriffe über Google ist mit CO2-Emissionen zwischen 0,2 g und 10 g pro Suche verbunden (Quellen: Google, Deutschlandfunk Nova). Alle diese Google-Suchen könnten durch einen Direktaufruf der HfWU-Website (Eingabe von hfwu.de in die Browser-Adresszeile statt im Google-Suchfeld), oder noch komfortabler und nachhaltiger, durch ein Lesezeichen/Bookmark ersetzt werden. So wird nur eine Anfrage im Internet gestartet, weniger Server-Aktivität ausgelöst – und weniger CO2 erzeugt.
Smartphones
Ökologische Probleme
Zur Produktion von Smartphones werden wertvolle Rohstoffe benötigt (z.B. Metalle wie Eisen, Kupfer, Aluminium, Nickel und Zink sowie weitere Stoffe wie Indium, Tantal und Gold). Um an diese zu gelangen, müssen häufig Lebensräume zerstört werden. Bei der Produktion und Nutzung wird außerdem viel Energie benötigt. Auch bei einer nicht sachgemäßen Entsorgung können Umweltschäden entstehen (z.B. können schädliche Stoffe in Boden und Grundwasser gelangen).
Soziale Probleme
Die Produktion von Smartphones findet häufig unter schlechten Arbeitsbedingungen statt. So gibt es häufig keine arbeitsrechtlichen Standards (z.B. bei der Rohstoffgewinnung unter gefährlichen Bedingungen), keinen ausreichenden Lohn, keine Arbeitsverträge und Kinderarbeit.
♣ Unsere Tipps ♣
- Fair und umweltfreundlich produzierte Smartphones
Es gibt bereits einzelne Unternehmen, die möglichst umweltfreundliche, sozialfreundliche und ressourcenschonende Smartphones anbieten. Diese haben durch die Reparaturfähigkeit (z.B. durch modularen Aufbau) eine längere Lebensdauer und werden unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt..Alternativ gibt es viele Anbieter, die gebrauchte aber funktionierende Smartphones vertreiben. - Ordnungsgemäß entsorgen
Sollten deine Geräte nicht mehr funktionieren und lassen sich nicht mehr reparieren (z.B. im Repair Café oder beim Elektrofachhändler), sollten Altgeräte sachgemäß entsorgt werden, sodass wertvolle Ressourcen wiederverwendet werden können. Sie können kostenlos beim Wertstoffhof oder im Elektrofachhandel abgegeben werden. Auch viele gemeinnützige Organisationen sammeln gebrauchte Geräte und sorgen dafür, dass diese recycelt werden, häufig geht ein kleiner Betrag an einen guten Zweck (z.B. NABU).
Zuhause
Im eigenen Heim gibt es einige Möglichkeiten und Kniffe um Nachhaltigkeit zu integrieren. Wir zeigen euch ein paar davon und wie ihr diese umsetzen könnt.
Alternativprodukte
Es gibt mittlerweile viele Alternativen zu Plastikprodukten, wie Zahnbürsten aus Bambus, feste Shampoos ohne Plastikverpackung aus natürlichen Rohstoffen, Bienenwachstücher oder Yogamatten aus Recyclingmaterial.
Haushalt
- Putzmittel können auch ganz einfach selbst hergestellt werden. Meistens reichen für den üblichen Hausputz Soda, Essig, Zitronensäure und Natron. Dabei sind die Mittel billiger als konventionelle Produkte und man spart Plastikmüll (Flately, A. 2020). Rezepte findet ihr weiter unten!
- Handtücher und andere Kochwäsche werden auch bei 60 Grad hygienisch rein. Mit heutigen Waschmitteln wird Kleidung auch bei bis zu 40 C° sauber und fleckenfrei.
Kleidung
Es gibt in der Textilbranche unterschiedliche Nachhaltigkeits-Siegel mit Schwerpunkten auf Umwelt und/oder Sozialem. Unter anderem sind die GOTS- und OEKO-Tex Siegel, Ecocert und der Blaue Engel im Bereich des Umweltschutzes bekannt. Hingegen legen Naturland Textil, Fairtrade und Fair Wear Foundation besonders Wert auf den sozialen und menschenrechtlichen Aspekt. Die Anzahl an Siegeln im Textilbereich ist aber weitaus höher.
Weniger ist mehr: An qualitativ hochwertiger, meist aber auch teurere, zertifizierte Kleidung hat man länger Freude, als an billiger, minderwertiger Kleidung. Diese geht schneller kaputt oder verzieht sich beim Waschen eher. Die Umwelt wird es Ihnen danken.
Für brauchbare aber nicht mehr gewollte Kleidung gibt es in so gut wie jeder Stadt soziale Einrichtungen (DRK, AWO etc.), die Kleiderspenden annehmen, oder man verkauft seine gebrauchte Kleidung in Seconhandshops oder über die gängigen Apps. Abgetragene Kleidungsstücke eignen sich immer noch als Kissenbezüge, Einstecktücher, wiederverwendbare Wattepads oder als Putzlappen.
Wurmkiste für die Küche
Es wurden reichlich die Ernte aus dem Garten oder vom Balkon eingekocht und für den Winter haltbar gemacht? Der Biomüll quillt schon wieder über und einen Kompost gibt es nicht? Eine Möglichkeit seinem Bioabfall eine "zweite Chance" zu geben ist die Wurmkiste. Hier werden Rohkostabfälle (Schalen, Kerne etc.) in eine Kiste, in der viele Regenwürmer leben, gegeben. Die Regenwürmer essen und verdauen die Abfälle und so entsteht nährstoffreiche Erde, die als Kompost verwendet werden kann.