INPLAMINT III: Erhöhung der landwirtschaftlichen Nährstoffnutzungseffizienz durch Optimierung von Pflanze-Boden-Mikroorganismen-Wechselwirkungen
Teilprojekt G: Sozioökonomische und ökologische Bewertung
Jüngste agrarpolitische Diskussionen zeigen nach wie vor die Relevanz und die Notwendigkeit einer Reduzierung der Nährstoffausträge in das Grundwasser sowie die Oberflächengewässer auf. Insbesondere in Regionen mit hoher Viehbesatzdichte besteht ein dringender Reduktionsbedarf der Nährstoffausträge. Neben den Austrägen in Gewässer und der daraus resultierenden Eutrophierung bestehen auch Probleme für die Umwelt durch gasförmige Stickstoffverluste in Form des klimarelevanten Lachgases sowie durch andere Stickoxide und Ammoniak. Ein Ansatz zur Minderung der Nährstoffausträge besteht in der Verbesserung der Nährstoffnutzungseffizienz. Das BMBF-geförderte Projekt INPLAMINT hat das Ziel, neue Lösungen für eine verbesserte Nährstoffnutzungseffizienz auf landwirtschaftlich genutzten Böden zu finden und damit Umweltbelastungen zu reduzieren.
Als Folgerung aus den Ergebnissen aus Phase 1 und 2 des Projektes ist die innerbetriebliche Verlagerung von Wintergetreiderückständen (v.a. Stroh) zu empfehlen. Das weite C:N-Verhältnis der Getreiderückstände führt bei deren Zersetzung zu einer Immobilisierung von mineralischem Stickstoff im Boden. Die durch die Strohverlagerung reduzierten Umweltkosten gleichen die erhöhten betrieblichen Kosten deutlich aus.
In der dritten Projektphase (01.06.2021 – 31.05.2024) werden die bisher erarbeiteten Erkenntnisse vertieft bzw. erweitert durch eine simultane Analyse und ökonomische Bewertung der Managementoptionen – insbesondere alternativer Fruchtfolgen - auf betrieblicher Ebene unter Berücksichtigung der Faktorausstattung und der Standort- bzw. Klimaverhältnisse. Hierfür wird auf der Basis der linearen Programmierung ein um Umweltwirkungen erweiterter ökonomischer Modellansatz entwickelt. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen für Politik und landwirtschaftliche Praxis zur Umsetzung standortangepasster und betrieblich tragfähige Managementoptionen abgeleitet.
Das Forschungsvorhaben wird im Rahmen des Förderinitiative BonaRes durch das BMBF (Projektträger Jülich, Förderkennzeichen 031B1062G) gefördert. Zentrales Thema des Förderprogramms ist die nachhaltige Nutzung der knappen Ressource Boden durch die Entwicklung nachhaltiger Bewirtschaftungsstrategien. Die verschiedenen Forschungsprojekte haben die Verbesserung des Verständnisses der Bodenökosysteme und die Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Böden zum Ziel. INPLAMINT wird in Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich, der Freien Universität Berlin, dem Helmholtz Zentrum München, der Universität zu Köln, der Universität Kiel und der Leuphana Universität Lüneburg durchgeführt. Die Koordination des Projektes obliegt dem Forschungszentrum Jülich.
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Projektdaten
Projektleitung: | Prof. Dr. Jürgen Braun |
Projektbearbeitung: | Dipl.-Geoökol. Jutta Will |
Kooperation mit: | Forschungszentrum Jülich GmbH, Institut für Bio- und Geowissenschaften |
Freie Universität Berlin, Ökologie der Pflanzen | |
Helmholtz Zentrum München, Umweltgenomik | |
Universität zu Köln, Terrestrische Ökologie | |
Universität Kiel, Acker- und Pflanzenbau | |
Leuphana Universität Lüneburg | |
Projektlaufzeit: | 01.06.2021 - 31.08.2024 |
Förderung: | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF); Förderkennz. 031B1062G |
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