Durch die Anerkennung des Biosphärengebiets Schwarzwaldals UNESCO-Biosphärenreservat im Jahr 2017 besteht die Verpflichtung innerhalb von drei Jahren eine abgestimmte Rahmenkonzeption vorzulegen. Dazu gehört unter anderem die Entwicklung von Leitbildern und Zielen sowie von Maßnahmen und Projektvorschlägen. Allmendweiden sind nicht nur besonders schützenswerte Lebensräume mit einer hohen Artenvielfalt, sondern auch das Hauptkennzeichen des Biosphärengebiets. Sie prägen die Kulturlandschaft des Südschwarzwaldes und tragen stark zum typischen Landschaftsbild bei. Die Geschichte der Allmendweiden reicht über 700 Jahre zurück, weshalb die gemeinschaftlich genutzten Weiden auch eine große kulturhistorische Bedeutung besitzen.
Für ihre zukünftige Entwicklung stellt sich die Frage, wie sich die wertgebenden Wald-Offenland-Mosaike für unterschiedliche Szenarien der Pflegenutzung und des Klimawandels entwickeln. Dazu untersucht die Bachelorarbeit von Ricarda Barbisch (Studiengang Landschaftsplanung und Naturschutz) alternative Herdenzusammensetzungen der Weidetiere unter besonderer Berücksichtigung der Beweidung mit diversen Milchviehrassen und durch Ziegen.
Unklar ist dabei, wie sich die mit dem Klimawandel aufgrund verlängerter Vegetationsperioden forcierte Verbuschung durch angepasste Mischherden langfristig steuern lässt. Das Ziel ist, strukturreiche Wald-Offenland-Mosaike mit hohen Magerrasenanteilen zuerhalten, sodass weder Überbeweidung noch Brachestadien mit Adlerfarn und Gebüsch überwiegen.
Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. Alexander Peringer