Lifecycle Fassadengrün - Entwicklung eines kreislaufwirtschaftlich geeigneten textilbasierten Begrünungssystems für Fassaden
Das Projekt „Lifecycle Fassadengrün“ wird in Kooperation zwischen der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU), der Technischen Universität Chemnitz sowie den Firmen Wirth und B+M Textil durchgeführt und vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen aus Mitteln der Zukunft Bau Forschungsförderung finanziell unterstützt. Ziel ist es, innovative Begrünungstechnologien zu entwickeln und anzuwenden, um städtische Fassaden effizient und nachhaltig zu begrünen.
Zielsetzung
Angesichts des globalen Bevölkerungswachstums und der zunehmenden Verdichtung in urbanen Räumen verfolgt das Projekt das übergeordnete Ziel, mithilfe innovativer textiler Saatgutträger die Lebensqualität zu steigern und zugleich Umweltbelastungen zu reduzieren. Prognosen der Vereinten Nationen (2022) zufolge wird die Weltbevölkerung bis 2080 auf über 10 Milliarden Menschen anwachsen, während der Urbanisierungsgrad in Mitteleuropa voraussichtlich 83 % erreichen könnte.
In diesem Kontext können Systeme zur Fassadenbegrünung in vielfältiger Weise zur Verbesserung der städtischen Lebensqualität beitragen. So wirken Beschattung und Verdunstungskühlung der Aufheizung urbaner Räume entgegen. Gleichzeitig haben begrünte Fassaden einen hohen ästhetischen Wert, da sie nicht nur das Stadtbild aufwerten, sondern auch das seelische Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner positiv beeinflussen. Darüber hinaus lässt sich die Kultivierung von Nutzpflanzen auf textilen Saatgutträgern in zukünftige Ernährungskonzepte integrieren und somit ein weiterer Mehrwert für urbane Räume schaffen.
Forschungsdesign und Methodik
Das Projekt gliedert sich in mehrere Schlüsselbereiche:
- Entwicklung und Optimierung textiler Saatgutträger
- Erforschung und Analyse geeigneter Pflanzengesellschaften
- Integration automatisierter Systeme zur Pflanzenernährung und Bewässerung
Unter anderem werden folgende Herausforderungen in Labor- und Freibewitterungsversuchen untersucht:
- Verarbeitbarkeit der Materialien
- Mechanische und physikalische Eigenschaften der Textilien
- Kontrolle der Lebensbedingungen für die verwendeten Pflanzen
- Langfristige Beständigkeit unter urbanen Umweltbedingungen
Wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz
Die Forschungsergebnisse sollen tiefergehende Einblicke in die Machbarkeit und Effizienz einer urbanen Begrünung mittels textiler Technologien liefern. Durch die Entwicklung modularer und rückbaubarer Fassadenelemente, die eine einfache Wartung und mehrfache Nutzung ermöglichen, entstehen zudem innovative Ansätze für eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Zukunftsperspektiven
Dank des ganzheitlichen Ansatzes und der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Industrie und staatlichen Institutionen strebt das Projekt „Lifecycle Fassadenbegrünung“ an, weltweit als positives Vorbild für ähnliche städtische Herausforderungen zu dienen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern auch praktisch umsetzbar sein, um eine nachhaltige und lebenswerte urbane Umgebungen zu fördern.
Literatur/Quellen
- United Nations (2022): World Population Prospects 2022. Abgerufen am [37.12.2024], von https://www.un.org/development/desa/pd/content/world-population-prospects-2022
„Dieses Projekt wurde gefördert vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen aus Mitteln der Zukunft Bau Forschungsförderung“
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