Biodiversität und Klimawandel (2010-2011)
Unter dem Titel »Klugheit - Glück - Gerechtigkeit« wurden die Ergebnisse der Studie 2011 als Band 107 der Reihe "Naturschutz und Biologische Vielfalt" veröffentlicht.
Uta Eser, Ann-Kathrin Neureuther und Albrecht Müller (2011):Klugheit, Glück, Gerechtigkeit. Ethische Argumentationslinien in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt. Bundesamt für Naturschutz [Hrsg]: Naturschutz und Biologische Vielfalt, Band 107. Bonn - Bad Godsberg. ISBN: 978-3-7843-4007-4
Ansprechpartnerin Teilprojekt 1:
Dr. Uta Eser, Büro für Umweltethik
Ansprechpartner Teilprojekt 2:
Prof. Dr. Thomas Potthast, IZEW der Universität Tübingen
News KoWU
Umweltethische Fundierung von Veränderungsprozessen in Natur und Landschaft im Zuge des Klimawandels
Deutschland hat eine Biodiversitätsstrategie in die nationale Nachhaltigkeitsstrategie integriert und verfolgt außerdem eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Diese drei Hauptstrategien Nachhaltigkeit, Biodiversität und Anpassung beruhen neben ökonomischen und ökologischen Erwägungen letztlich auf ethischen, insbesondere umweltethischen Fundamenten. Diese wurden im Projekt in zwei Gutachten allgemeinverständlich aufgearbeitet (HFWU) sowie naturschutzfachlich und -ethisch konkretisiert (IZEW Tübingen).
Gute Argumente für den Schutz der Biologischen Vielfalt
Im dem von der KoWU bearbeiteten Projektteil ging es daher darum, philosophisch-ethische Fragen so auf die nationale Umsetzung der Übereinkommen zum Schutz der Biologischen Vielfalt und der Klimarahmenkonvention zu beziehen, dass sie von allen Betroffenen und Interessierten nachvollzogen werden können. In den Strategietexten enthaltene normative Voraussetzungen sollten kenntlich gemacht sowie im Naturschutz vorfindliche moralische Intuitionen und Haltungen angemessen berücksichtigt werden.
Denn: Wer Mitstreiter für die Anliegen der nationalen Biodiversitätsstrategie (NBS) und der deutschen Klimaanpassungsstrategie (DAS) gewinnen will, muss gute Gründe angeben können. Der für eine Kommunikation ethischer Inhalte erforderliche Brückenschlag zwischen philosophischer Ethik und praxisbezogenen Fragen scheitert häufig daran, dass die Fragen auf einer Grundsatzebene verhandelt werden, deren praktische Relevanz nicht mehr ersichtlich ist. Zudem werden häufig nur solche Argumente als 'ethisch' erachtet, die weder ökologisch, ökonomisch oder sozial sind. Dies ist eine Engführung, die nicht nur philosophisch unbefriedigend ist, sondern auch verkennt, dass bei den Themen Biodiversität und Klimaschutz Naturschutz- und Gerechtigkeitsfragen aufs Engste miteinander verknüpft sind.
Integration von Biodiversitäts- und Anpassungsstrategie
Die konkrete Verbindung von Biodiversitäts- und Anpassungsstrategie erfordert umfassende und belastbare Konzepte. Das zweite Teilprojekt befasste sich mit der ethischen Analyse und Begründung eines Konzepts, mit dem eine politisch realistische Integration von Naturschutz und Anpassung gelingen könnte: einer Konzeption "guten" Wandels für den Naturschutz. Dieses Teilprojekt wurde am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen bearbeitet
Projektlaufzeit
November 2009 - Mai 2010
Projektleitung: Arbeitsgemeinschaft Umweltethik
- Prof. Dr. Albrecht Müller (Geschäftsführung), Koordinationsstelle Wirtschaft und Umwelt KoWU, HfWU
- Dr. Thomas Potthast, Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften, Universität Tübingen
ProjektmitarbeiterInnen
- MitarbeiterInnen im ersten Teilprojekt:
Dr Uta Eser
Ann-Kathrin Neureuther, MSc
Dr. Markus Röhl
Das Gutachten wurde vom Bundesamts für Naturschutz in Auftrag gegeben und finanziert.

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen (IZEW) durchgeführt.

