Ethik und Biodiversität in Europa (2011-2013)
Das abschließende Gutachten wurde unter dem Titel »Prudence, Justice and the good life« auf den Seiten der Internationalen Naturschutzorganisation IUCN veröffentlicht.
Dr. Uta Eser
(ehemalige Mitarbeiterin der HfWU)
Büro für Umweltethik
News KoWU
Fundierung umweltethischer Argumente und Analyse ihres Stellenwertes in nationalen Biodiversitätsstrategien ausgewählter europäischer Staaten
Die Umsetzung dieser Strategien benötigt glaubwürdige Argumentationslinien und Kommunikationskonzepte, um über einen engen Expertenkreis hinaus Akzeptanz zu finden. Wesentlicher Bestandteil dieser Anstrengungen muss eine ethische Reflexion der moralischen Vorannahmen der Konzepte und Strategien sein. Ein fundiertes ethisches Begründungsnetz würde eine wichtige Lücke in der ökologisch-ökonomisch geprägten Naturschutzkommunikation schließen. Anders als in Deutschland ist aber auf der europäischen Ebene eine solche Reflexion nicht in Sicht. Es war daher beabsichtigt, in einer vergleichenden Studie ausgewählte nationale Strategien in Europa einer Analyse hinsichtlich ihrer Begründungen zu unterziehen.
In unserer Analyse der deutschen Biodiversitätsstrategie haben wir mit dem Dreiklang »Klugheit, Glück, Gerechtigkeit« ein analytisches Raster vorgeschlagen, mit dessen Hilfe die unterschiedlichen Argumente systematisiert werden können. Mit dieser Unterscheidung konnten konkrete Hinweise für die Umsetzung und Weiterentwicklung umweltethischer Begründungen im Rahmen der Kommunikation zur biologischen Vielfalt geliefert werden.
In einer Vorstudie haben wir in diesem Projekt zunächst inhaltliche und formale Charakteristika europäischer Biodiversitätsstrategien vergleichend dargestellt. Darauf folgend untersuchen wir, inwieweit die deutsche, österreichische, schweizerische und europäische Strategien mit ethischen Begründungen argumentieren. Die angegebenen Begründungen wurden dann auf der Grundlage des erarbeiteten Rasters »Klugheit, Gerechtigkeit und Glück« analysiert und im Hinblick auf ihren Stellenwert bei der Umsetzung bewertet.
- Projektlaufzeit: 11/2010 bis 3/2012
- Projektleitung:Prof. Dr. Albrecht Müller
- Federführung: Dr. Uta Eser
- ProjektmitarbeiterInnen: Ann-Kathrin Neureuther, Hannah Seyfang
Das Projekt haben wir im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) durchgeführt.

Als Bestandteil unseres Projektes haben wir im März 2011 im Rahmen des Umsetzungs- und Dialogprozesses der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) das Dialogforum »Europäische Biodiversitätsstrategien begründen und kommunizieren« in trilateraler Kooperation mit Bundesamt für Naturschutz, dem Umweltbundesamt Österreich und dem Bundesamt für Umwelt Schweiz organisiert und durchgeführt.