Riccarda Wolter
Hochschulausbildung
Seit Sept 2012 | Doktorandin an der HFWU, Fakultät Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Mangement, Department Pferdewirtschaft und and der Universtität Regensburg, Institut für Biologie und Vorklinische Medizin, Fakultät Biologie |
Untersuchung zu individuellen Einflüssen auf die Habitatnutzung von Przewalskipferden (Equus ferus przewalskii) unter naturnahen Bedingungen | |
Jan 2010 - Okt 2010 | Diplomarbeit im Zoo Frankfurt; Note der Diplomarbeit: 1,0 |
Untersuchung zum Verhalten von Fingertieren (Daubentonia madagascariensis) im Zoo Frankfurt unter Berücksichtigung des Reproduktionsverhaltens | |
Apr 2008 - Nov 2009 | Hauptstudium der Biologie an der Universität Würzburg |
1. Nebenfach: Tierökologie | |
2. Nebenfach: Humangenetik | |
Abschluss: Diplombiologin; Abschlussnote: sehr gut | |
Schulausbildung | |
1996 - 2005 | Abitur: Franziskaner-Gymnasium Kreuzburg, Großkrotzenburg |
1992 - 1996 | Limesschule, Hanau |
Kurzfassung
Przewalskipferde werden zunehmend in Beweidungsprojekten gehalten, doch trotz einer umfangreichen, pferdespezifischen Literatur ist der aktuelle Kenntnisstand bezüglich der Nutzung vorhandener und neuer Areale durch einzelne Tiere noch sehr gering. Zudem bestehen noch erhebliche Defizite an Daten zu den beeinflussenden Faktoren der Habitatnutzung.
Das asiatische Urwildpferd wurde in den siebziger Jahren in freier Wildbahn ausgerottet und steht auf der Liste der vor dem Aussterben bedrohten Arten. Aus diesem Grund ist es für die Haltung, Zucht und vor allem für geplante Wiederauswilderungsprojekte in China, Kasachstan und der Mongolei von großer Bedeutung, mehr über das artspezifische natürliche Verhalten der Przewalskipferde zu erfahren.
Ein Ziel dieser Arbeit ist es, Informationen zur Eignung einzelner Individuen für Auswilderungsprojekte zu gewinnen. Ein zweites Ziel ist die Gewinnung von Einblicken in die Nutzung vorhandener und neuer Areale.
Anhand einer zweijährigen Beobachtung zweier Przewalski-Pferdegruppen, die in Beweidungsprojekten in Hanau und Augsburg leben, sollen Einflüsse auf die Habitatnutzung der Tiere identifiziert werden.
Beide Testgruppen leben so gut wie ohne menschliche Eingriffe und dienen hauptsächlich der Landschaftspflege. Diese Art der Unterbringung bereitet die Tiere zugleich auf ein Leben in freier Wildbahn vor. Anhand der gewonnen Daten sollen Aussagen darüber getroffen werden können, wie schnell die Pferde ein neues Beweidungsgebiet annehmen, welche Vegetationstypen sie bei der Futteraufnahme präferieren und ob die Nutzung der Aktionsräume einer saisonal bedingten Variation unterliegt und somit von klimatischen Einflüssen wie Temperatur und Niederschlagsmenge, sowie Insektenbefall beeinflusst werden..
Außerdem soll getestet werden, welche Faktoren sich entscheidend auf die Habitatnutzung der einzelnen Tiere auswirken. Hierfür wird durch einen Novel-Object-Test die Erkundungsfreudigkeit der Tiere bestimmt. Zudem werden das Alter und die soziale Rangordnung der Tiere erhoben, sowie die Stressbelastbarkeit der Tiere über die Bestimmung von Corisolmetaboliten im Kot untersucht.
Isabell Marr
Hochschulausbildung
Seit Mai 2015: Doktorandin an der HfWU Fakultät Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Management und an der Universität Hohenheim, Institut für Nutztierwissenschaften zum Thema: „Sensorische Lateralität, Stress Hormone und Immunglobulin A beim Pferd (Equus caballus): Einfluss vom Transport, von Veränderungen sozialer Gruppen und der Haltungsbedingungen sowie des Anreitens“
Okt 2012-Jan 2015: Studium M.Sc. „Animal Biology and Biomedical Sciences“ an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Thema der Masterarbeit: „Expression von Tight Junctions im Dünndarm von wachsenden Ziegen mit unterschiedlicher N- und/oder Ca-Versorgung“ (1,1)
Okt 2009-Okt 2012: Studium B.Sc. Biologie an der Leibniz Universität Hannover, Thema der Bachelorarbeit: „Begrüßungsverhalten unter in Gruppen gehaltenen männlichen Pferden (Hengste/Wallache)“ (1,3)
Beruf- und Schulausbildung
Aug 2006-Jul 2008: Ausbildung zur Pferdewirtin (Zucht und Haltung) auf der Circle-L-Ranch in Wenden, Justus-von-Liebig-Schule Hannover
Aug 1998-Jun 2006: Abitur: Robert-Schumann-Gymnasium, Leipzig
Berufliche Tätigkeiten
Seit Beginn der Ausbildung: Tätigkeit als Meldestelle auf verschiedenen Turnieren.
Zwischen Ausbildung und Studium sowie neben dem Studium: verschiedene Tätigkeiten im Bereich Pferdepflege und -training (Schwerpunkt Jungpferdearbeit). Dazu zählen auch Praktika auf verschiedenen Gestüten zur Weiterbildung. Seit 2011 selbstständig im Bereich Pferdetraining und Reitunterricht.
Sensorische Lateralität, Stress Hormone und Immunglobulin A beim Pferd (Equus caballus):
Stress beeinflusst nicht nur das Wohlbefinden von Mensch und Tier, sondern auch deren psychische und physische Gesundheit. Letzteres geschieht durch Veränderungen physiologischer und immunologischer Parameter, die teilweise nicht-invasiv bestimmt werden können. Besonders für die Untersuchung der Auswirkung von Stress auf das Immunsystem sind Blutproben notwendig und stellen daher durch die Blutentnahme einen weiteren Stressfaktor für die Tiere dar. Daher ist es das Ziel dieser Promotion nicht-invasive Parameter zur Stressbeurteilung zu etablieren.
Gemeinsam mit bereits etablierten Stressparametern sollen die sensorische und motorische Lateralität sowie das Immunglobulin A (IgA) aus dem Kot hinsichtlich ihrer Verwendung in der Praxis zur Stressevaluierung untersucht werden. Dies geschieht unter Praxis nahen Bedingungen, indem die Pferde den üblichen potentiell stressbehafteten Situationen ausgesetzt werden. Dazu zählen Stress in der Haltung, Sozialstress in der Gruppe, Transportstress und Stress durch das Training. Es werden in zwei aufeinanderfolgenden Jahren je 16 (+ 3 Kontrollpferde) Pferde des Haupt- und Landesgestüts Marbach verwendet (insgesamt 32 + 6 Kontrollpferde).
Ziel dieser Promotion ist es nicht-invasive Parameter zur Beurteilung der Stressbelastung zu etablieren, die aus unangemessenen Haltungs- und/oder Trainingsbedingungen sowie einer möglichen genetisch bedingten Stresssensibilität resultieren. Dazu zählt neben der motorischen Lateralität, die sensorische Lateralität, die sich schneller und situationsgebundener ändert sowie die fäkale IgA-Konzentration, die Auskunft über die lokale Immunabwehr im Gastrointestinaltrakt verspricht. Diese ist besonders bei chronischem Stress beeinträchtigt und prädisponiert das Individuum für intestinale Erkrankungen.
Interieur und Stressbelastbarkeit von Jungpferden:
Diese Studie beschäftigt sich mit der Aufgabenstellung einer objektiven Beurteilung des Interieurs und der Stressbelastbarkeit von Jungpferden in üblichen Haltungsbedingungen sowie vor und nach dem Anreiten. Eine selektive Zuchtwahl weniger stressempfindlicher Pferde würde zum gesteigerten Wohlergehen der Pferde beitragen, deren Leistung in verschiedenen Bereichen steigern, sowie die Sicherheit im Umgang für Mensch und Pferd erhöhen und nicht zuletzt den alltäglichen Umgang erleichtern. Dazu ist eine objektive Beurteilung des Interieurs erforderlich. Kenntnissen über das Interieur und die Individualität des einzelnen Pferdes ermöglichen dem Pferdehalter/Pferdesportler Maßstäbe für die richtige Ausbildung und Haltung zu finden, die das Pferd in seiner Individualität und das gesamte Wesen nicht einschränken. Auf dieser Basis kann es dem Pferd erleichtert werden zur inneren Gelassenheit, Selbstverständlichkeit und Sicherheit zu gelangen, welches Voraussetzungen für die Losgelassenheit sind und eine dauerhafte Leistungsbereitschaft ermöglichen (FN 2005, FN 2014). Der Takt und die Losgelassenheit stehen am Anfang der Ausbildungsskala des Pferdes und bedingen sich wie alle anderen Punkte der Ausbildungsskala gegenseitig. Die physische Losgelassenheit ist notwendig um den Takt zu finden sowie im Gleichgewicht zu laufen. Die psychische Losgelassenheit steht dem jedoch voran, denn nur ein mental entspanntes Pferd kann sich losgelassen im Takt und Gleichgewicht unter dem Reiter bewegen, welche die Basis der Ausbildungsskala bildet (FN 2014). Demnach erleichtert nicht nur ein korrektes Exterieur dem Pferd und dem Reiter das Erarbeiten dieser Basis, sondern auch ein angemessenes Interieur, weshalb eine objektive Beurteilung des Interieurs von Bedeutung ist. Anhand eines Interieur-Tests können Persönlichkeitsmerkmale eines Pferdes beurteilt werden.
Aktuellen Forschungen zufolge ermöglicht die Messung der sensorischen Lateralität weitere Einblicke in das Interieur, wie zum Beispiel die Stressanfälligkeit (Rogers 2010, Deesing und Grandin 2014). Daher ist es ein Ziel dieser Arbeit einen Interieur-Test mit integrierter Evaluierung der sensorischen Lateralität für Pferde zu etablieren, der mit einfachen Mitteln für professionelle Züchter und Trainer sowie für Freizeitreiter durchführbar ist. Er könnte weiterhin die Vermarktung der Pferde in verschiedenen Bereichen erleichtern, sowie die Wahl passender Trainingsmethoden für jedes Pferd und eine selektive Zuchtwahl weniger stressempfindlicher Pferde verbessern.